Thailand, Pizza, Hawaii und Freundschaft

Mein Körper genießt gerade diesen Augenblick. Halb liegend auf einem so wundervollen, weichen und bequemen Sofa. Meine Cousine ist nur ein Meter von mir entfernt. In ihren Armen, ein Sonnenschein liegend. Mein Neffe. Gerade haben wir Pizza gegessen, eine der wohl leckersten, die es hier auf der Insel gibt.

Mir scheint als stehe die Zeit still, es fängt an zu regnen, es ist laut und doch ist es leise. Der Kleine schläft und auch wir reden nicht, wir sind einfach nur zusammen. Ein Film läuft im Hintergrund, ich kenne ihn schon. Sie schaut sich ihn eigentlich auch nicht an. Und dennoch, wir genießen diesen Moment der lauten Ruhe. Der lauten Stille.

Ich frage mich, wieso passiert es uns Menschen oft, dass wir glauben, Gott würde nicht bei uns sein oder nicht mit uns kommunizieren? Sollten wir uns nicht viel lieber die Frage stellen, worauf wir unsere Konzentration lenken? Ich meine, ja, es ist oft laut. Im Hintergrund sind meist Geräusche zu hören, doch können wir nicht dennoch Ruhe in ihr finden? Die Welt wird nie still sein, doch wir können Ruhe in Gott finden.

Auch wenn Gott in diesem Moment bei mir ist, frage ich mich, wie es wohl wäre, wenn Jesus „körperlich“ so anwesend wäre, dass ich ihn physisch sehen könne. Ich glaube, er hätte sich genauso über diese Pizza gefreut wie wir und wäre dankbar gewesen, dass wir uns diesbezüglich nicht schlecht fühlen müssen. Sondern er würde sicherlich das Leben feiern, dass wir genießen dürfen.

Vor einer Woche habe ich euch erzählt, dass mir eine Freundin nach einem Gebet am Morgen geschrieben hatte. Am Sonntag hatten wir dann nach Monaten wieder ein Videotelefonat. Es war so unglaublich. Ich konnte mich nicht einmal mehr auf meinem Stuhl halten. Wie eben erwähnt, wir hatten das letzte Mal vor Monaten gesprochen. Sie lebt zurzeit in Brasilien und ich in Thailand. 10 Stunden Zeitunterschied und ziemlich viele Kilometer zwischen uns. Doch eines ist so kraftvoll. Eine Verbindung, die nicht von dieser Welt ist. Der Heilige Geist kommuniziert! Wir beide waren still genug, zuzuhören. Wir brauchten nicht viele Worte, doch Gott kannte den richtigen Zeitpunkt.

Wir hatten uns so viel zu erzählen, ich begann damit, ihr zu erzählen, dass ich nach Hawaii gehen würde. Plötzlich hörte ich: „Ich auch.“ Ich erzählte ihr, dass ich ein Volunteer machen würde. Plötzlich hörte ich: „Ich auch.“ Ich fragte sie: Aber nicht mit Yvam, oder? Sie sagte ja. Auch wenn es mich nicht überraschte, wie Jesus handelte, war es doch so unglaublich, dass es kaum zu glauben war. Gott hatte uns die gleiche Vision, unabhängig voneinander gegeben. Bisher hatten wir nie über Hawaii gesprochen. Es war nie unser Plan gewesen und doch, wir beide fangen im selben Jahr an diese Vision zu leben und gehen beide zum gleiche Zeitpunkt ans Ende der Erde, mit der gleichen Organisation auf die gleiche Universität.

Gott schenkt Momente, Gott schenkt Freundschaften und Gott schenkt laute Stille. Sind wir bereit, ihm zuzuhören? Und viel wichtiger ist vielleicht die Frage, sind wir bereit dazu, dem zu folgen, was wir gehört haben? Ich bin gespannt darauf, was uns noch alles erwartet und was wir als Freundinnen noch zusammen mit Jesus erleben werden.

Bis dann!
Janine

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